Was Hypnose ist und kann ...

Hypnose ist ein Zustand tiefster Entspannung mit gleichzeitig erhöhter Aufmerksamkeit, verbunden mit einem starken Fokus auf innere Bilder und Vorgänge. Unter Hypnose fokussiert sich das Bewusstsein nach innen oder auf bestimmte Dinge, ähnlich wie zum Beispiel bei der Meditation, beim Beten oder auch bei Tagträumen.

Durch Hypnose kann das bewusst-kritische Denken eingeengt werden und somit einen direkt Zugang zum Unterbewusstsein frei gelegt werden. Sie ermöglicht eine direkte Kommunikation mit dem Unbewussten und kann dadurch eine Erhöhung der Flexibilität im Denken, Fühlen und Handeln herbeiführen. Alte, nicht mehr benötigte Automatismen und Informationen können so angeregt werden, sich aufzulösen (wichtig z.B. beim Raucher oder bei Ängsten), und neue, hilfreiche Vorstellungen werden neu installiert und verankert.

Hypnose ist ein wundervolles Werkzeug, das richtig eingesetzt, viele positive Veränderungen unterstützen kann!

... und was Hypnose NICHT ist oder kann!

Was Hypnose nicht ist:

Magie oder Übernatürliches:
Hypnose ist keine mystische oder übernatürliche Kraft. Sie basiert auf wissenschaftlich erforschten Techniken und psychologischen Prinzipien.
Kontrollverlust:
Menschen unter Hypnose verlieren nicht die Kontrolle über ihren eigenen Willen oder ihre Handlungen. Sie können sich entscheiden, die Hypnose zu unterbrechen, wenn sie möchten.
Schlaf:
Obwohl der hypnotische Zustand oft als "Trance" bezeichnet wird, ist er nicht dasselbe wie Schlaf. Menschen sind während der Hypnose wach und in einem tief entspannten Zustand.
Gedankenlesen:
Ein Hypnotiseur kann nicht die Gedanken einer Person lesen oder Zugang zu ihrem Unterbewusstsein erhalten ohne deren Zustimmung.
Amnesie:
Nicht jeder, der hypnotisiert wird, vergisst, was während der Hypnose passiert ist. Die Mehrheit der Menschen erinnert sich an das Geschehen während der Hypnose.

Was Hypnose nicht kann:

Unfreiwillige Handlungen erzwingen:
Hypnose kann niemanden dazu bringen, etwas gegen seinen Willen zu tun. Ethische Hypnotiseure arbeiten nur mit dem Einverständnis und der Mitarbeit der Klienten.
Sofortige Wunderheilungen:
Hypnose kann hilfreich bei der Behandlung von verschiedenen Problemen sein, aber sie kann nicht immer eine sofortige Lösung garantieren.
Übernatürliche Fähigkeiten verleihen:
Hypnose kann nicht dazu führen, dass jemand übermenschliche Fähigkeiten erlangt. Sie kann jedoch helfen, bestehende Fähigkeiten zu verbessern, indem sie das Selbstvertrauen stärkt und mentale Barrieren abbaut.
Gedächtnisveränderungen erzwingen:
Hypnose kann nicht dazu genutzt werden, das Gedächtnis einer Person auf unerwünschte Weise zu verändern oder falsche Erinnerungen einzupflanzen.

Wirksamkeit von Hypnose ist wissenschaflich belegt

Die Wirksamkeit von Hypnose und Hypnotherapie ist keine Glaubensfrage, sondern wissenschaftlich mehrfach belegt. Zahlreiche medizinische Studien haben durch die Beobachtung und Messung von Hirnströmen nachgewiesen, dass bereits wenige Sitzungen eine signifikante Veränderung bewirken können.

So zeigen neuropsychologische Untersuchungen mithilfe bildgebender Verfahren, dass die Aktivität bestimmter Gehirnareale während der Hypnose reduziert ist:

So sind in Trance zum Beispiel die Regionen, die für die Wahrnehmung zuständig sind, ausgeschaltet, während die für Gefühle und Phantasie zuständigen Areale sehr aktiv sind - so als würde man tatsächlich gerade etwas sehen, fühlen oder erleben

Die Bereiche, in denen Angst oder Schmerz verarbeitet werden, sind dagegen unter Hypnose nicht aktiv. Messungen der Gehirnströme zeigen, dass Schmerzreize unter Hypnose zwar ins Gehirn weitergeleitet werden. Der Reiz wird aber im Gehirn anders verarbeitet und dringt nicht ins Bewusstsein.

Forscher vermuten, dass die Hirnregionen unter Hypnose nicht nur unterschiedlich aktiv, sondern auch anders miteinander verknüpft sind. So kann Hypnose gespeichertes, erlerntes Verhalten verändern, lindern oder sogar löschen.

Anwendungsgebiete von Hypnose und Hypnotherapie

Psychotherapeutische Anwendungsgebiete der Hypnose

Hypnose bei Angststörungen:
Hypnotherapie kann helfen, Ängste und Phobien zu lindern, einschließlich sozialer Ängste und spezifischer Phobien (z.B. Flugangst, Höhenangst).
Hypnose bei Depressionen:
Hypnose kann in Kombination mit anderen Therapien zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden.
Hypnose bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS):
Hypnotherapie kann bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse unterstützen und Symptome lindern.
Hypnose als Suchttherapie:
Hypnose kann bei der Behandlung von Suchterkrankungen, wie Rauchen, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, hilfreich sein.
Hypnose bei Essstörungen:
Hypnotherapie kann helfen, das Essverhalten zu normalisieren und ein gesundes Körperbild zu fördern.

weitere Anwendungsgebiete

Hypnose zur Stressbewältigung:
Hypnose kann helfen, Stress und damit verbundene Symptome wie Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen zu reduzieren.
Hypnose zur Leistungssteigerung: Hypnose wird im Sport und im beruflichen Kontext zur Verbesserung der Konzentration, Motivation und Leistung eingesetzt.
Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken mit Hypnose:
Hypnotherapie kann dabei helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken und das Selbstwertgefühl zu steigern.
Hypnose zur Verhaltensänderung:
Hypnose kann verwendet werden, um unerwünschte Verhaltensweisen zu ändern, wie z.B. Nägelkauen, Zähneknirschen (Bruxismus) und Prokrastination oder zur Raucherentwöhnung.
Hypnose bei Schlafstörungen:
Hypnose kann helfen, Schlafstörungen wie Insomnie zu behandeln, indem sie Entspannung und gesunde Schlafgewohnheiten fördert.

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